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Zu Besuch bei der Ottakringer Brauerei

Wenn sich eine Wienerin oder ein Wiener ein 16er-Blech bestellt, ist damit ein Ottakringer Dosenbier gemeint. Die Zahl 16 bezieht sich dabei auf den gleichnamigen Gemeindebezirk. Dabei gehörte Ottakring noch gar nicht zu Wien, als 1837 erstmals ein Brauhaus am heutigen Standort der Ottakringer Brauerei errichtet wurde. Mit der Übernahme durch die Familie Kuffner um 1850 kam es zu weiterem Ausbau und Aufschwung des Betriebes. Nach dem Anschluss Österreichs an NS-Deutschland sah sich die Familie Kuffner aufgrund jüdischer Wurzeln zum Verkauf der Brauerei gezwungen. Heute ist die Ottakringer Brauerei eine unabhängige österreichische Privatbrauerei. Sie hat sich vor allem auf die Herstellung von hochqualitativem untergärigem Bier spezialisiert. Weitere Bierstile für den Craftbier-Markt entstehen stattdessen im Brauwerk, das sich ebenfalls am gleichen Gelände befindet. Wie in Ottakring Bier gebraut wird, kann man im Rahmen einer Führung erfahren.

Ottakringer Brauerei (Ascher, 2024)

Die Ährenrunde getaufte eineinhalb Stunden lange Brauereiführung beginnt bei einem separaten Eingang gegenüber der Station Johann Nepomuk Berger Platz der Straßenbahnlinie 9 (aus Richtung Westbahnhof). Nach einer historischen und brautechnischen Einleitung können das Sudhaus, die Gär- und Lagertanks inklusive Gärkeller, sowie die Abfüllanlage besichtigt werden. Danach gibt es noch die Gelegenheit, bei einer Brezen mehrere Ottakringer Biere aus dem verfügbaren Sortiment zu verkosten.

Ottakringer Brauerei: Sudhaus (Ascher, 2024)

Im 500 Hektoliter Sudhaus der Brauerei kann alle drei Stunden ein Sud gefahren werden. Das Brauwasser dazu kommt aus einem eigenen Tiefenbrunnen; eine Enthärtung ist notwendig. Bis 1978 wurde im Betrieb Getreide noch selbst vermälzt. Danach hat die STAMAG diese Tätigkeit übernommen. Das Braugerste wird hierzu vornehmlich von Bauern aus der näheren Region bezogen. Beim Zwickelbier ist ebenfalls Weizenmalz Teil der Schüttung, bei dunklerem Bier Melanoidinmalz. Der Hopfen in Pelletform kommt auch aus dem Mühlviertel. Die Maischedauer beträgt zwei Stunden. Gemaischt wird im Infusionsverfahren über drei Rasten bei 52, 65 und 72 °C. Gekocht wird bei 100 °C für 60 Minuten. Es erfolgt jeweils eine Hopfengabe am Anfang und am Ende des Hopfenkochens. Nach dem Whirlpool wird die Würze für das Anstellen auf 9 °C gekühlt. Die Dauer der Hauptgärung ist eine Woche. Danach erfolgt eine Lagerung bei 0 °C über zwei bis drei Wochen. Beim Bockbier sogar bis zu drei Monaten. Vor der Abfüllung wird das Bier, ausgenommen die Zwickelbiere, noch kurz erhitzt und filtriert.

Ottakringer Brauerei: Gär-/Lagertanks (Ascher, 2024)

Die Ährenrunde endet im Brauereishop. Dort gibt es die Gelegenheit, das eine oder andere Souvenir mitzunehmen. Teilnehmer/-innen der Führung erhalten mit einem Gutschein eine Ermäßigung auf Biere und Merchandise. Auch abseits einer Führung macht es Sinn, der Ottakringer Brauerei wieder einen Besuch abzustatten, denn auf dem Brauereigelände finden immer wieder Feste und Veranstaltungen statt.

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